...im Hause Fixi...
Montag:
Der Herr des Hauses macht sich auf den Weg nach Potsdam zu einer Fortbildung. Der Zwerg des Hauses schwächelt ein wenig und ich befürchte einen Anruf der Schule. Der bleibt aus, dafür schwächelt mein Magen. Tasche für die Klassenfahrt des zweiten Zwerges packen. Der größere Zwerg hustet leicht, inhalieren, Gemotze, Hustensaft, Gemotze...Hausarbeit kann warten, wir haben ja noch die ganze Woche Zeit. Ein bisschen.Vielleicht.
Dienstag:
Mein Magen scheint erholt, ein Arbeitstermin jagt den nächsten. Die Kids werden nach der Betreuung von meiner Freundin abgeholt, das Netzwerk funktioniert. Zwerge versorgen (inhalieren, Gemotze, Hustensaft, Gemotze), die Tasche für die Klassenfahrt noch einmal überprüfen. Der Boden könnte mal wieder gewischt werden, die Küche bräuchte ein Update. Ein bisschen. Vielleicht. Kurz nach 19:00Uhr dann der Anruf meiner Freundin...
Es gibt einen Satz, den ich garantiert niemals nicht hören möchte (schon gar nicht kurz vor einer Klassenfahrt und abends kurz vor der kinderfreien Zeit):
"Guck mal Deine Kinder nach, meine Tochter hat Läuse...."
Ohhhhhhhmmmmmmmmmmmmm
Gut, hilft nix, Köpfe nachgucken, Stefan, den Mann meiner Freundin instruieren, was er für uns von der Apotheke mitbringen soll. Gut, dass das Netzwerk funktioniert. Das Läusetaxi bringt uns das bevorzugte Mittel und druff auf die Köppe. Der Virenscanner hat nicht angeschlagen, aber sicher ist sicher und das ist einer der wenigen Situationen, in denen ich das Geld mit vollen Händen in die Apotheke trage. Kein bisschen und bestimmt nicht vielleicht.
Telefonat mit dem Herrn des Hauses: es gehe ihm gut, er sei gemütlich eine Runde Laufen gewesen, habe gut gegessen und überhaupt sei er froh, im Moment nicht da zu sein. (Der hat fast eine Glatze, worüber macht der sich Sorgen?)
Wohnzimmer und Bad zeigen Ermüdungserscheinungen. Ich auch, gute Nacht...
Mittwoch:
Kinderköpfe waschen, beide Zwerge sehen leicht kletschig aus. Den Zwerg zur Schule bringen, meine Freundin hat die Lehrerin schon informiert. Scheint nicht der erste Fall im Moment und in der letzten Woche habe die Parallelklasse schon einen Zettel mit nach Hause bekommen.
Den anderen Zwerg zum Treffpunkt für die Klassenfahrt gebracht und die Lehrerin über Husten und Läuse informiert. Das Gesicht der Lehrerin war göttlich, mitgenommen hat sie sie trotzdem. Uff...
Drei Stunden gearbeitet, meinen Vater vertröstet, dass heute nicht der richtige Zeitpunkt sei, mit ihm Hosen kaufen zu gehen. Mal sehen, wie ich das meinem Bruder aufdrücken äh- schmackhaft machen kann.So ein bisschen. Vielleicht.
Den Zwerg und Freundin abgeholt, damit das Netzwerk auch weiterhin funktioniert. Essen gekocht und mit den siamesischen Zwillinge zum Kindertheater gefahren. Kaum zu hause erbarme ich mich unserer Kaninchen, die nicht so leben sollen wie wir und mache den Stall sauber.
Anruf der Lehrerin, wir haben das weiße T-Shirt vergessen. Ein no-go bei unserem größeren Zwerg des Hauses. Also Zwerg und Freundin eingepackt und zum Einkaufscenter gefahren. Eine Tafel Merci für die Lehrerin besorgt, denn ein hustendes, unter Läuseverdacht stehendes Kind ohne weißes T-Shirt kann eine Lehrerin stressen. Ein bisschen. Vielleicht.
Emelys Mama hat auch Kopf wie Sieb und sie fährt die T-Shirts zur Klasse. Die Lehrer kennen die Eltern ganz gut und haben einen Ort in der Nähe gewählt.Ein bisschen. Vielleicht.
Da meine Freundin abends noch ein bisschen zum Quatschen bleibt, bevor sie mit ihrer Tochter nach Hause fährt, ist haushaltstechnisch nicht viel passiert. Gott sei dank sieht man den Dreck abends nicht so genau. Telefonat mit dem Herrn des Hauses: Er sei in der Sauna gewesen, habe gut gegessen und freue sich nun auf sein Bett.
Ich auch, gute Nacht....
Donnerstag:
Der Zwerg des Hauses hat kaum seinen Kopf aus dem Bett gesteckt, fragt er auch schon, wann er mit seiner Freundin spielen dürfe. Ja, is klar, die hat er ja schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Das übliche Arbeit- Kind abholen- kochen, wobei die freien Arbeitsflächen der Küche merklich geschrumpft sind.
Anruf meiner Freundin, ihre Schwester sei da und habe den kleinen Hund mit, ob wir nicht rüber kommen wollen.
Wir steigen über die Kisten, die sich im Flur angesammelt haben und gehen Kaffee trinken, Hund bewundern und die Ohrenschützer abholen, die Jasnas Schwester aus Bosnien mitgebracht hat. Das internationale Netzwerk funktioniert und garantiert, dass sich bei dem wilden Getausche der Zwerge die Apotheken der Umgebung auf weitere volle Geldhände freuen dürfen. Ein bisschen. Vielleicht.
Anruf vom Herrn des Hauses: Er gehe jetzt mit seinem Kollegen was trinken und sei froh, morgen wieder nach Hause zu kommen.
Ich nicht, wenn der den Saustall hier sieht....ein bisschen, vielleicht.
Freitag:
Es ist Weltfrauentag heute. Nutzen wir den doch ganz klassisch: Küche aufräumen, spülen, Wäsche waschen und aufhängen, Bad putzen, Wohnzimmer entrümpeln, Flur freischaufeln. Zwischendurch das Kind von der Klassenfahrt abholen- müde aber glücklich. Später wird daraus garantiert ein müde aber zickig, spätestens wenn wir wieder beim Inhalieren, Gemotze, Hustensaft, Gemotze sind.
Und wenn der Herr des Hauses heute Abend hier ankommt und meint, von der langen Fahrt gestresst zu sein, haue ich den ganz weltfrauentagsmäßig um....
Schön, dass Du vorbeigeschaut hast!